Sonntag, 25. Oktober 2009

Alltag

So, anlässlich der drei Monate, die ich jetzt schon hier bin, mal ein Eintrag über meinen Alltag hier, auf Wunsch meiner Mama.
Zumindest hat sie gesagt, ich solle doch mal etwas über meinen täglichen Ablauf schreiben.
Hier nun also
a) Ein normaler Arbeitstag, wenn die Kinder Schule haben:
Emily quält sich gegen 06:35 aus dem Bett (ja, am Anfang, nach guten 2 Monaten gegen Mittag aufstehen war das quälen, mittlerweile bin ich schon länger umgestellt und es ist doch machbar;)), zieht sich nur schnell an und geht dann vor, um beim Tischdecken etc. zu helfen.
Wenn der Tisch gedeckt ist, mach ich der Maria schnell noch eine Frisur und dann gibts Frühstück. Man kann sich sogar an Schwarztee gewöhnen, wie ich festgestellt habe.
Achja, was das Trinken angeht: Saft gibt es in diesem Haus nicht. Zitat meines Gastvaters: Wenn wir Saft kaufen, dann trinken die Kinder den halt auch. Ich frage mich, was man denn sonst mit Saft machen sollte, aber gut. Hier gibts es nur Schwarztee und Wasser. Ich hab mir Saft gekauft bzw kaufe mir Saft, da das Wasser so nach Chlor schmeckt und ich irgendwas brauche, um das trinkbar zu machen. Aber man gewöhnt sich auch an chloriges Wasser.
Naja, ich war beim Frühstück. Nachdem gegessen wurde, geh ich mit der Vicky ins Bad, um ihr Zähne zu putzen und sie mal aufs Klo zu setzen. Mal klappt es, aber meistens eher nicht.
Geht dann also zurück in ihr Zimmer, neu wickeln und Schuluniform anziehen. Die Schuluniformen sind brutal hässlich, aber Vickys ist die hässlichste.
Sie hat dunkelblaue Stoffhosen, die eher so nach Daheim-Gammel-Hose aussehen, ein hellblaues Shirt und einen Pulli, der von Machart und Farbe genauso ist, wie die Hose. Dazu dann schwarze Schuhe zum Schnüren und fertig ist das Kind, das aussieht, als ob es in eine Anstalt gehen würde.
Wenn ich grad bei den Uniformen bin, beschreib ich mal eben noch die von Richy und Maria.
Maria trägt im Winter einen dunkelblauen Rock mit schwarzer Strumpfhose und ebenfalls schwarzen Schuhen zum Schnüren. Dazu ein grün-weiß-gestreiftes Hemd mit weißem vikorianischen Rundkragen und drüber einen dunkelblauen Pulli mit Schullogo. (Die Schulfarben von Richys und Marias Schule sind übrigen grün und blau, wie bestimmt kaum jemandem aufgefallen wäre.)
Marias Sommeruniform ist ein grün-weißes Kleid, das so schlecht geschnitten ist, dass es ihr von der Länge her fast schon zu kurz ist, aber an der Hüfte viel zu weit ist und komische Falten wirft. Dazu dann weiße Socken mit einem blauen und einem grünen Streifen. Und natürlich wieder die schwarzen Schuhe zum Schnüren.
Richys Winteruniform besteht aus einem grün-weißen Hemd mit spitzem Kragen, einer Krawatte in den Schulfarben samt Anstecknadel mit Schullogo, einer grauen Hose mit Bügelfalte, ebenfalls dem dunkelblauen Pulli mit Schullogo und braunen Socken, ebenfalls mit grünem und blauem Streifen. Und auch er hat natürlich schwarze Schuhe zum Schnüren.
Im Sommer verändert sich beim Richy nur die Hosenlänge, da ist sie dann knielang, aber sonst ist's das selbe.
Auch die Schultaschen sind alle gleich, dunkelblau mit Schullogo und riesig und wuchtig, vor allem dafür, dass im Grunde alle Bücher und so weiter in der Schule sind. Die Kinder nehmen eigentlich nur jeden Tag ihre Lunchbox mit und am Montag bringen sie die Hausaufgaben mit nach Hause, die sie am Freitag dann wieder in die Schule bringen. Der komplette Rest lagert in der Schule.
Die Haare müssen - sobald sie länger als schulterlang sind - zusammengebunden werden, Haargummis sind nur in grün und blau erlaubt, Ohrringe dürfen nur Stecker sein, nichts anderes. Ketten dürfen nur getragen werden, sofern es ein Kreuz ist und sonst ist jeglicher Schmuck verboten.
Gut, zurück zu meinem Tag. Nachdem die Vicky also in ihrer herrlichen Schuluniform gekleidet ist, mach ich ihr eine Frisur und warte dann, bis der Schulbus kommt, sie wird direkt von zu Hause abgeholt, immer so zwischen 07.40 Uhr und 08.00 Uhr.
Wenn die Vicky weg ist, räum ich den Tisch ab und erledige den Abwasch. Wenn ich in die Stadt fahren will mach ich das direkt im Anschluss, der Zug geht um 09.15 Uhr und ich bin dann um 10.30 Uhr an der Central Station, zurück muss ich gegen 14.15 Uhr, da die Vicky gegen 15:30 Uhr und 16:00 Uhr vom Bus gebracht wird. Ich schau, dass ich den Zug bekomme, mit dem ich um 15:15 Uhr da bin, dann kann ich noch eben saugen, hier ist es dermaßen staubig, das kann man sich nicht vorstellen.
Ebenfalls eine Sysiphusarbeit ist waschen. Ich wasche ja für 4 Leute (die 3 Kinder und mich) und als kleines Beispiel: Am Freitag Abend war aus dem Wäschekorb alles gewaschen und heute morgen (also am Sonntag) schmeiß ich meine schmutzige Wäsche von Samstag rein und stelle zu meinem Entsetzen fest, dass das Ding schon wieder zu 3/4 voll ist. Binnen 1 Tag! Und das ist kein kleiner Korb. Wenn er voll ist, sind das etwa 3 Maschinen Wäsche.
Wenn die Vicky dann zu Hause ist, gehts wieder aufs Klo, dann was anderes anziehen und dann etwas essen. Bis ich die Vicky umgezogen hab, sind die anderen beiden auch schon da, die haben dann auch meistens Hunger. Gibt dann entweder gekochte Eier oder Weet-Bix (so Cornflakes als Riegel gepresst, quasi) oder Brot mit Cottage Cheese oder sowas eben.
Während die drei essen, spül ich die Lunchboxen aus und dann kommen oft die Eltern schon.
Ich spiel dann noch etwas mit der Vicky in ihrem Zimmer, sprich ich animiere sie vernünftigere Dinge zu machen, als die Türen ihres Schranks auf und zu zu machen, spielen tut sie dann am liebsten selbst. Entweder mit Lego oder sie hat mehrere so Stapeldinger, das mag sie ganz gerne. Ich sing ihr auch oft was vor, dann singt sie mit.
Nach dem Essen ist es dann noch meine Aufgabe, den Abwasch zu machen und wenn ich tagsüber nicht dazugekommen bin, mach ich danach noch die Wäsche fertig, also zusammenlegen und bügeln und so eben.

Und so kommen wir zu
b) ein normaler Arbeitstag, wenn Wochenende ist oder die Kinder Ferien haben:
Im Grunde genauso wie der andere auch, nur in stressiger, da der freie Nachmittag wegfällt ;)
In den Ferien habe ich dafür aber 3 statt 2 freie Tage die Woche und da die mit Dienstag, Donnerstag und Samstag recht günstig liegen, arbeite ich nur einmal 2 Tage direkt hintereinander, dann geht das schon.
Wenn Richy und Maria Freunde da haben oder bei Freunden sind, ist es eh halb so schlimm, da man sich dann nicht dreiteilen muss. Die beiden (bzw vor allem Maria) wollen nämlich, wenn sie Beschäftigung wollen, diese sofort und quängeln rum, wenn man morgens noch die Vicky fertig machen muss oder den Abwasch oder im besten Fall beides.

So, zum Abschluss mal noch ein paar Fotos, die dürfen auch bei so einem EIntrag nicht fehlen ;)


Vicky und ich irgendwann Anfang August
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Und noch einmal vor wenigen Tagen, sie hat noch das schicke Uniformhemd an.
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Eine lachende Vicky. Kann man selten fotographieren, obwohl sie viel lacht. Aber meistens ist sie so gebannt von der Kamera, dass sie ernst schaut, wenn sie eine sieht.
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Vicky und Maria
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Richy (noch in Uniform) bastelt sein Kostüm für die book-week. Wieso auch immer das book-week heißt, es ist nur an einem Tag, auf jeden Fall laufen da alle verkleidet rum.
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Maria und Richy in ihren book-week-Kostümen
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Maria und ich fertig fürs Jonah-Musical
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Last but not least Maria in Schuluniform:
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5 Kommentare:

  1. Oh Mann, die Vicky ist ja wohl das süßeste und hübscheste Kind, das man sich denken kann :-) Und überhaupt schauen die alle so lieb aus.. die können bestimmt super quengeln :D

    Bella

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  2. Ja, die ist wirklich so unvorstellbar süß. Die muss man einfach knuddeln und lieb-haben und es ist völlig egal, dass die einen dabei immer vollsabbert ;)

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  3. Süß sehen die Kinder wirklich aus :) Aber die Schuluniformen sind ja mal hässlich :D Gehört der Hut von Maria auch dazu?
    Susan

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  4. Jo, auch den Hut müssen sie aufhaben. Bekommen Punktabzug, wenn sie ein Uniformteil vergessen oder sonst was falsch ist.
    Ist aber auch ganz sinnvoll als Sonnenschutz der Hut.

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  5. punktabzug oO oh je...
    also ich find richy am allersüßesten... wie er schaut ^-^
    helen

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